Dienstag, 11. November 2008

Zugang zum Rettungspaket

American Express wird zu einer normalen Bank

Der von der Finanzkrise gebeutelte Kreditkartenkonzern American Express hat von der amerikanischen Notenbank Fed auf eigenen Antrag hin in einem Eilverfahren den Status einer normalen Bank erhalten. Hintergrund ist das amerikanische Bankenrettungspaket: Die Hilfsmilliarden des Staates erhalten nur Geschäftsbanken, die Frist zum Beantragen der Hilfen läuft am Freitag ab.

Die „ungewöhnlichen Entwicklungen an den Finanzmärkten“ würden die schnelle Genehmigung des Antrags von American Express rechtfertigen, teilte die Fed am späten Montag mit. Für American Express bedeutet die Genehmigung, dass der Konzern Zugang zu den 700 Milliarden aus dem Rettungsfonds der amerikanischen Regierung erhalten kann. Auch die Tochtergesellschaft Centurion Bank, die bislang auf Industriekredite spezialisiert war, wird zu einer normalen Geschäftsbank.

Kreditkartenkrise gilt als nächstes großes Risiko

American Express leidet schwer unter den in den Vereinigten Staaten stark ansteigenden Zahlungsausfällen bei Schulden auf Kreditkarten. Die immer höheren Schuldenberge gelten als das nächste große Risiko für die globalen Finanzmärkte nach den Hausdarlehen, die Auslöser der aktuellen Finanzkrise waren.

Die bevorstehende Rezession lässt bei Investoren die Sorge um American Express nur noch größer werden. Der Konzern selbst hatte allerdings immer betont, selbst bei einem versperrten Zugang zu den Kreditmärkte könne er für ein Jahr ihr Geschäft aufrecht erhalten.

American Express verbreitert möglicherweise Geschäftsbasis

Nun sagte der Vorstandsvorsitzende Kenneth Chenault, „angesichts der andauernden Volatilität an den Finanzmärkten wollen wir am besten positioniert sein, um von den zahlreichen Programmen der Regierung profitieren zu können“. Überdies könnte der Finanzkonzern seine Geschäftsbasis etwa durch Girokonten und andere Kundeneinlagen verbreitern.

Unklar blieb, ob American Express bereits einen Antrag auf Teilnahme am Rettungsfonds gestellt hat. Im September hatten bereits die beiden bisher reinen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley den Statuts einer Bankholding angenommen.

http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~ED369E12052A94A4CAE060D581430FD91~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen