Attentäter sei den Behörden bei der Erstürmung eines Lagers der Extremistenorganisation Lashkar-e-Taiba ins Netz gegangen - Insgesamt gab es vier Festnahmen.
Der Drahtzieher der Anschläge in Mumbai scheint gefasst. Er sei pakistanischen Sicherheitskräften ins Netz gegangen. Die Behörden verhafteten Zaki-ur-Rehman Lakhvi beim Sturm auf ein Lager der Extremistenorganisation Lashkar-e-Taiba ("Armee der Reinen"/LeT) in Kaschmir. Das erfuhr Reuters am Montag von einem Vertreter einer Gruppe, die der LeT nahe steht. Der Einsatz der Sicherheitskräfte fand bereits am Sonntag statt. Den Angaben zufolge wurden insgesamt vier Männer festgenommen.
Lakhvi soll ein Einsatzchef der LeT sein. Der einzige überlebende Attentäter von Bombay hat ihn nach offiziellen Angaben aus Indien als Drahtzieher der Anschläge identifiziert. Die Täter hatten bei ihrem mehrtägigen Sturmlauf in der indischen Millionenmetropole Ende November mehr als 170 Menschen getötet. Indien hatte wiederholt erklärt, die Attentäter hätten Verbindungen zur LeT gehabt.
Erstürmung des Lagers nicht offiziell bestätigt
Pakistanische Geheimdienstler meldeten die Festnahme von sechs Männern, nannten jedoch keine Namen. Offiziell wurden die Angaben über eine Erstürmung des LeT-Lagers nicht bestätigt.
Aus Geheimdienstkreisen verlautete, das Lager in der Nähe der Stadt Muzaffarabad sei bis 2004 von Lashkar-e-Taiba genutzt worden. Zuletzt habe die Dachorganisation Jamaat-ud-Dawa ("Gemeinschaft der Verkündigung des Islam") das Lager zu Ausbildungszwecken genutzt, hieß es weiter. Die Verdächtigen wurden auf mögliche Verbindungen zu den Terroranschlägen von Bombay befragt.
Lashkar-e-Taiba wurde nach Einschätzung von Experten in den 80er Jahren mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes gegründet, um gegen die indische Herrschaft in einem Teil Kaschmirs zu kämpfen. Die Zeitung "The New York Times" berichtete am Montag unter Berufung auf amerikanische Geheimdienstquellen, Lashkar habe in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes ISI an Stärke gewonnen. ISI habe Informationen an die Gruppe weitergegeben und sie vor Strafverfolgung geschützt. Es gebe allerdings keine Beweise, dass Lashkar-e-Taiba in die Anschläge von Bombay verwickelt sei.
Quelle: derstandard.at
Montag, 8. Dezember 2008
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