Freitag, 26. Dezember 2008

Industrieproduktion in Japan mit Rekordrückgang


Die japanische Wirtschaft, die stark von Exporten abhängt, ist im letzten Drittel des heurigen Jahres in eine Rezession eingetreten. Die Zahl der Arbeitslosen steigt.

Die japanische Industrieproduktion ist im November im Vergleich zu Oktober um 8,1 Prozent zurückgegangen, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Es handelt sich um den größten Schwund, der je registriert wurde. Die Zahl zeugt vom Herunterpurzeln der japanischen Exporte aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise. Steigende Arbeitslosigkeit zu bekämpfen ist derzeit das zentrale Thema in Japan.



Ein starker Rückgang der Industrieproduktion war erwartet worden, wenn auch nicht so gravierend. Am Montag war das bisher größte Schwinden der Ausfuhren in der japanischen Wirtschaftsgeschichte angekündigt worden: Sie brachen im November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26,7 Prozent ein. Ökonomen hatten vorhergesagt, dass die Industrieproduktion um 6,7 Prozent fallen werde; die Regierung ging von einem Minus von 6,4 Prozent aus. Über ein Jahr gerechnet nahm sie um 16,2 Prozent ab.

Der Rückgang ist vor allem auf die Automobil- und Elektronikindustrie zurückzuführen, die unter einem bedeutenden Nachfrage-Reduktion auf den amerikanischen Märkten leiden. Die japanische Wirtschaft, die stark von Exporten abhängt, ist im letzten Drittel des heurigen Jahres in eine Rezession eingetreten. Internationale Wirtschaftsorganisationen gehen davon aus, dass sie 2009 darin verharren wird. Im Oktober war die Produktion bereits um 3,1 Prozent im Vergleich zum Monat davor gefallen.


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Auch die Lieferungen von Industriegütern gingen im November im Vergleich zu Oktober um 8,4 Prozent zurück; die Lagerbestände wuchsen um 0,7 Prozent an. Die Arbeitslosenquote stieg in Japan im November zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie am Freitag weiter bekanntgab. Würden die in Europa geltenden Maßstäbe bei der Berechnung der Quote zugrunde gelegt, würde die Arbeitslosenstatistik in Japan noch erheblich schlechter aussehen. Die Zahl der offiziell nicht beschäftigten Menschen lag bei 2,56 Millionen, 100.000 mehr als noch im entsprechenden Vorjahresmonat. Auf 100 Jobsuchende kamen 76 freie Stellen. Vor diesem Hintergrund sanken die Ausgaben der Privathaushalte um 0,5 Prozent und damit im neunten Monat in Folge. Allerdings fiel der Rückgang deutlich geringer aus als erwartet.

Für Dezember wird ein weiterer Rückgang der Industrieproduktion um 8,0 Prozent vorhergesagt, die düsterste Prognose, die das Ministerium je abgegeben hat. Im Jänner dürfte der Rückgang 2,1 Prozent betragen. Angesichts der Rezession, in der Japan genauso wie die USA und andere führende Wirtschaftsnationen bereits stecken, haben mehrere der großen Konzerne des Landes schon Tausende von Zeitarbeitskräften auf die Straße gesetzt. Jeder dritte Arbeitsplatz in Japan ist nur noch zeitlich befristet. Die Sicherung der Arbeitsplätze ist derzeit das zentrale Thema in Japan.

Quelle: tt.com

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