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Mittwoch, 17. Dezember 2008

AWD-Affäre: VKI bringt Klage ein


Konsumentenschützer erhielten 3.000 Beschwerden rund um das Immofinanz-Immoeast-Desaster mit Schadenersatz­an­sprüchen um die 30 Millionen Euro. Bemühungen um eine außergerichtliche Lösung scheiterten.

Nun wurden im Auftrag von Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer eine Verbandsklage und drei Musterprozesse eingebracht. Anfang 2009 wird der VKI den Beschwerdeführern die Organisation von Sammelklagen anbieten.

Eindimensionale Veranlagung
In den Beschwerden wird behauptet, dass AWD-Berater seit Ende der 90er Jahre Immofinanz-Aktien - unter Berufung auf entsprechende Gutachten - als "mündelsicheres Investment" angepriesen hätten. In vielen Fällen wurde das gesamte verfügbare Vermögen eindimensional in Immofinanz- oder jedenfalls in Immobilienaktien veranlagt.

In einer Reihe von Fällen wurden die Aktien offenbar als "Immobilienfonds" tituliert und das Wort "Aktie" bewusst vermieden. Von "Kapitalgarantien" sei die Rede gewesen und kein Wort von der Möglichkeit eines Totalverlustes. Als die Kurse zu sinken begannen haben die AWD-Berater offenbar - bis zum Schluss - geraten, die Aktien zu behalten, ja sogar vorgeschlagen, weitere zu kaufen.

"Systematische Mängel"
"Die Häufung der Beschwerdepunkte weist auf systematische Mängel in der Beratungsorganisation des AWD hin und lässt sich durch Beratungsfehler einzelner ,schwarzer Schafe nicht rechtfertigen," resümierte Peter Kolba, Leiter des Bereiches Recht im VKI. Schließlich sind von den Beschwerden rund 800 verschiedene AWD-Berater betroffen. "Aus Kontakten zu ehemaligen AWD-Beratern haben wir den Eindruck gewonnen, dass es nicht auszuschließen ist, dass hier Immobilienaktien - mit dem Argument der 'Sicherheit' - im großen Stil bewusst an konservative Sparbuchsparer herangetragen wurden. Die Verantwortung dafür liegt viel mehr beim AWD als Organisation, als bei den einzelnen Beratern."

Der VKI hat das Gespräch mit dem AWD den Angaben zufolge gesucht und zunächst zehn ausgesuchte Musterfälle vorgelegt. Der AWD hat unter Verweis auf Gesprächsprotokolle und Aussagen seiner Berater Schadenersatzforderungen abgelehnt und nur Einzelfällen - aus rein "sozialen Gründen" - eine teilweise Ersatzleistung angeboten. Auf dieser Basis lassen sich die offensichtlich systematischen Beratungsfehler nicht abhandeln.

Link
Homepage ehemaliger AWD-ler

Montag, 1. Dezember 2008

Abschluss bedeutet Cash: Credo des AWD

Das Magazin profil widmet nun den dubiosen Praktiken des AWD sowie der unheiligen Allianz mit der Immofinanz einen ausführlichen Artikel. Einmal mehr wird dabei darauf hingewiesen, dass die sogenannte Unabhängigkeit von Finanzdienstleistern jeglicher Art in den Bereich der Fabel zu verweisen ist. Für die pyramidenartige Hierarchie eines Strukturvertriebs gilt dies allerdings in besonderem Maße. Die mittlerweile 1800 Beschwerden beim VKI sprechen ebenfalls Bände über die Beratungsqualität der AWD-Keiler, welche mit einer Ausbildung im Schnellsiedeverfahren auf die p.t. Kundschaft losgelassen werden.

profil veröffentlicht auch folgende Erfahrungsberichte von verprellten AWD-Kunden.

Mittwoch, 26. November 2008

Spät aber doch: Staatsanwaltschaft interessiert sich für Petrikovics & Co

Gut Ding braucht Weile?
Nachdem einige Zeit seit den ersten Meldungen über ungeklärte Finanzflüsse zwischen Immofinanz, Immoeast und Constantia Privatbank und die dubiose Rolle des Immofinanz-Vorstandes rund um Karl Petrikovics (zugleich Manager bei der Constantia) ins Land gegangen ist, scheint dies nun endlich auch ein Thema für die Staatsanwaltschaft zu sein. Jedenfalls gibt es mittlerweile die ersten Hausdurchsuchungen bei Petrikovics & Co.

Kooperation der Verdächtigen?
Sowohl Petrikovics als auch der mittlerweile gegangene Immofinanz-Vorstand Thornton sollen kooperativ sein, was immer das auch heißt. Mittlerweile schieben sie sich jedenfalls noch gegenseitig den Schwarzen Peter zu und Geständnisse sind wohl erst zu erwarten, wenn alles hieb- und stichfest zu belegen ist. Das haben die Causen BAWAG und Hypo Alpe Adria/Kulterer ja zur Genüge gezeigt und eine ähnliche Dynamik existiert auch in der geamten AvW-Affäre.

Leugnen bis zuletzt
Angesichts der Dimensionen, die der Immofinanzskandal jetzt schon erreicht hat, darf man trotz des beharrlichen Leugnens der Verantwortlichen gespannt sein, was noch alles auf die p.t. Öffentlichkeit zukommt, wenn das ganze Vertuschen nichts mehr nützt. Höchstwahrscheinlich sind dann die Herren sehr zerknirscht, weil sie doch in bester Absicht gehandelt haben. Wie schwer das doch mit der Verantwortung ist! Und wie undankbar die Welt!

Mittwoch, 19. November 2008

AWD-Beschwerden: Erste Verhandlungen

Wie nicht anders zu erwarten wurde im Zuge der Immofinanz-CBP-Affäre eine massive Beschwerdeflut gegen die dubiosen Beratungspraktiken des AWD losgetreten. Zum einen geht es um den Verkauf der Immofinanz-Titel als mündelsicher, zum anderen um überhöhte Spesen und geleugnete Bestandsprovisionen. Besonders letzteres hat die Verluste der Anleger noch wesentlich erhöht.
Insgesamt gibt es bis dato 1500 Beschwerden und eine erste Verhandlungsrunde mit den Chefs des AWD, der Verein für Konsumenteninformation (VKI) setzt aber die Aktion fort und sammelt weitere Beschwerden.

Donnerstag, 13. November 2008

Mittwoch, 12. November 2008

Der AWD-Komplex

Die Mär vom unabhängigen Finanzdienstleister
Nicht nur, dass der AWD seit geraumer Zeit im Mehrheitsbesitz der Swiss Life steht, gebührt der selbstbeschworenen Unabhängigkeit dieses und anderer Finanzdienstleister und Makler ein eigenes Kapitel im Märchenbuch einer sich selbst regulierenden Wirtschaft auf der Basis von Angebot und Nachfrage.

Wes Brot ich ess', des Lied ich sing
Es ist im Vertrieb jeglicher Art kein Geheimnis, dass die gebotenen Provisionen der Hauptanreiz für die Verkäufer sind, und nichts anderes ist ein AWD-Vertriebler. Zu verkaufen ist alles, denn es sichert den Aufstieg in der pyramidenartig organisierten Hierarchie. Saloppe Sprüche und gut eingelernte Gesprächsstrategien sind alles, der Kundennutzen nichts. Um den ohnehin laxen Vorschriften der Aufsichtsbehörden Genüge zu tun, werden Protokolle unterfertigt, welche der Kunde in der Regel im Zuge des Verkaufsgespräches nicht durchschaut, geschweige denn hinterfragt.

Das bittere Erwachen
Das Ende der Glaubwürdigkeit kommt für die oft durch die Gier geblendeten Kunden eben dann, wenn die für seriös gehaltene Pyramide auf einmal in sich zusammenkracht. Aber dies ist nicht das erste Mal und auf die schöne neue Welt der regulierten Finanzmärkte freuen wir uns alle schon. Schließlich hören wir immer gerne neue Märchen und das Buch ist noch lange nicht voll.

AWD und Immofinanz: Unheilige Allianz

Nach dem überraschenden Abgang von Wolfgang Prasser als Chef von AWD Österreich und dem weniger überraschenden Debakel um Immofinanz und CPB nimmt jetzt ganz überhaupt nicht überraschend der Konsumentenschutz den AWD unter die Lupe.
Jeder, der halbwegs mit den Methoden und Praktiken des AWD vertraut ist, weiß, dass dieser Schritt ohnehin seit langer Zeit überfällig ist.