Mittwoch, 17. Dezember 2008

Fall Madoff: Aufsichtsbehörde gesteht Fehler ein


Der Chef der US-Börsenaufsicht SEC hat im milliardenschweren Betrugsskandal um den Investor Bernard Madoff Fehler eingestanden. Gleichzeitig übte SEC-Chef Christopher Cox scharfe Kritik an seinen Mitarbeitern.

Diese hätten es im vergangenen Jahrzehnt viele Male versäumt, trotz glaubhafter Anschuldigungen Hinweisen über ein Fehlverhalten des früheren Nasdaq-Verwaltungsratschefs gründlich nachzugehen, sagte Cox. Der Vorgang soll nun intern untersucht werden. Er sei über diese Versäumnisse "sehr besorgt", sagte Cox.

Alle Mitarbeiter, die bislang mit Madoffs Unternehmen befasst gewesen seien, würden von der laufenden Untersuchung zum Zusammenbruch seiner Investmentgesellschaft abgezogen. Nun sollen auch alle Kontakte von SEC-Mitarbeitern zu Madoff und seiner Familie geprüft werden.

Bereits 1999 wurde die Behörde von einem Börsenaufseher in Boston, Harry Markopolos, gewarnt, bei Madoffs Gewinnen könne etwas nicht legal sein. Auch spätere Warnungen führten jedoch nicht zur Einleitung einer formellen Untersuchung, bei der Madoff unter Eid hätte aussagen müssen, wie Cox einräumte. Vielmehr habe sich die Aufsichtsbehörde bei Nachfragen auf von Madoff freiwillig vorgelegte Zahlen verlassen.

In der Schweiz berichtet die Basler Zeitung von früheren Warnungen vor Madoff durch die Société Générale, die aber ebenfalls ungehört verhallten.

Bild: flickr.com/gigantic panda

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