Mittwoch, 21. Januar 2009

Hypo Real Estate erhält erneut Staatsbürgschaften


Der deutsche Staats- und Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Holding AG nimmt erneut staatliche Hilfe in Anspruch. Das im Zuge der Finanzkrise in Schwierigkeiten geratene Münchener Finanzhaus teilte in der Nacht zum Mittwoch mit, der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung ("SoFFin") habe den zugesagten Garantierahmen um weitere 12 Mrd EUR erweitert. Der SoFFin gewährt dem DAX-Konzern damit Garantien im Volumen von insgesamt 42 Mrd EUR.


Die zur Unternehmensgruppe gehörende Hypo Real Estate Bank AG könne die durch den SoFFin auszustellenden zusätzlichen Garantien zur Besicherung von auszugebenden Schuldverschreibungen nutzen, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese seien spätestens zum 12. Juni 2009 zur Rückzahlung fällig.

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Die Hypo Real Estate Bank zahle an den SoFFin wiederum eine zeitanteilig berechnete Bereitstellungsprovision von 0,1% auf den nicht in Anspruch genommenen Teil des Garantierahmens. Für ausgestellte Garantien sei eine Provision von 0,5% im Jahr zu zahlen, hieß es weiter.

Die Schwierigkeiten bei Hypo Real Estate waren vor allem durch Fehlspekulationen bei der irischen Pfandbrief-Tochter Depfa entstanden. Die Depfa, die in US-Immobilien investiert hatte, litt stark unter der dortigen Immobilienkrise und zog die Hypo Real Estate in diesem Strudel mit nach unten.

Der Staats- und Immobilienfinanzierer hatte daraufhin Ende November Garantien vom Bund in Höhe von 20 Mrd EUR erhalten. Anfang Dezember weitete der SoFFin den Garantierahmen um 10 Mrd EUR aus. Die Hilfen vom Staat und anderen Banken - inklusive vergebener Kredite und Bürgschaften - summieren sich damit inzwischen mehr als 90 Mrd EUR auf.


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Am Dienstagabend teilte der Münchener Konzern außerdem mit, "die Gespräche mit dem SoFFin über die Gewährung längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur Liquiditäts- und Kapitalunterstützung der Gruppe seien noch nicht abgeschlossen".

Damit bestätigte sich ein Zeitungsbericht: Die "Börsen-Zeitung" (BöZ) schrieb am Dienstag, dass die Ausgestaltung staatlicher Kapitalhilfen bei der Hypo Real Estate (HRE) noch unklar sei. Im Ringen um eine weitere staatliche Stützung der HRE ist der Beschluss über die Höhe einer direkten Kapitalbeteiligung des Bundes nach Informationen der Zeitung zunächst vertagt worden.

Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Otto Bernhardt (CDU), hatte Ende der vergangenen Woche gesagt, dass eine Staatsbeteiligung an der Hypo Real Estate "von bis zu oder mehr als 33%" möglich sei.

Im nachbörslichen Aktienhandel sorgte die Nachricht des erneut erweiterten Garantierahmens kaum für Bewegung bei den Aktien der Hypo Real Estate.

Quelle: finanzen.net

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